gemeinsame Schulungsstrategie
Veröffentlicht am 18 August 2025
ESFP e.V. schafft neue Standards: Schulungsrichtlinie und Anerkennung von Montagequalifikationen eingeführt
Köln, 21. August 2025 – Mit der Veröffentlichung der neuen ESFP-Schulungsrichtlinie (ESFP-R001-V1:2025) und der gemeinsamen Erklärung zur Anerkennung von Montagequalifikationen setzt der ESFP e.V. einen bedeutenden Meilenstein für die sichere und qualitätsgesicherte Montage von permanenten Anschlageinrichtungen (pAE) in Europa.
Der Verband, in dem sich führende Hersteller von Absturzsicherungssystemen zusammengeschlossen haben, reagiert damit auf ein Problem, das die Branche seit Jahren beschäftigt: mangelhafte Montagen und unzureichend qualifiziertes Personal. Die neue Richtlinie definiert klare Ausbildungsstandards, Fortbildungspflichten sowie Anforderungen an Schulungsstätten und Lehrkräfte. Zugleich ermöglicht die gegenseitige Anerkennung von Schulungszertifikaten eine erhebliche Vereinfachung für Fachbetriebe.
„Diese beiden Maßnahmen sind ein Durchbruch für die Branche,“ erklärt Sladan Tabucic, Vorsitzender des ESFP e.V. „Wir stärken damit die Qualität am Bau, vereinfachen Prozesse für Montagebetriebe und schaffen Vertrauen in die Sicherheit installierter Systeme.“
Qualität statt Zufall
Permanente Anschlageinrichtungen sind eine etablierte Sicherungsmethode. Die Produkte unterscheiden sich in Bauweise und Befestigungstechnik, zeigen aber auch häufig Gemeinsamkeiten. Während einfache Produkte („Basisprodukte“) mit vergleichbaren Befestigungsmitteln montiert werden, erfordern sogenannte „komplexe Produkte“ (z. B. Seil- und Schienensysteme) herstellerspezifisches Wissen. Die neue Schulungsrichtlinie berücksichtigt diese Differenzierung und schafft mit der Einführung zweistufiger Schulungen (Montage / Überprüfung & Instandhaltung) einen verlässlichen Qualifikationsrahmen.
Die Anerkennung von Montagequalifikationen zwischen den ESFP-Mitgliedsbetrieben bedeutet, dass Fachkräfte nicht mehr für jeden Hersteller eine separate Grundlagenschulung durchlaufen müssen – ein großer Gewinn für die Praxis. Lediglich die Montage komplexer Systeme sowie die Überprüfung und Instandhaltung erfordern weiterhin individuelle Schulungen durch die jeweiligen Hersteller.
Ausblick: Schulungspflicht wird kommen
Bereits heute deutet sich an, dass mit der Einführung der neuen europäischen Norm EN 17235 sowie der Überarbeitung der DGUV Information 201-056 eine verpflichtende Schulung für Montagepersonal etabliert wird. Der ESFP e.V. begrüßt diese Entwicklung ausdrücklich. Denn nur durch qualifizierte Fachkräfte kann die Sicherheit bei Arbeiten in der Höhe dauerhaft gewährleistet werden.
„Der ESFP stellt sich klar hinter die kommende Schulungspflicht. Mangelhafte Montagen gefährden Menschenleben – das können wir als Verband nicht hinnehmen.“ – Thomas Reykers, stellv. Vorsitzender des ESFP e.V.
Vorteile für Betriebe und Betreiber
Für Montagebetriebe bedeutet das neue System weniger Bürokratie, klarere Anforderungen und eine verlässliche Anerkennung ihrer Qualifikationen. Für Betreiber wiederum entsteht durch nachvollziehbare Qualifikationen ein Plus an Sicherheit und rechtlicher Absicherung.
Die Schulungen werden über die Mitgliedsunternehmen sowie von diesen autorisierte Schulungseinrichtungen angeboten und regelmäßig auditiert.
Kennzeichnung garantiert Anerkennung
Ein zentrales Element des neuen Systems ist die klare Kennzeichnung der Schulungszertifikate. Nur Zertifikate, die mit dem offiziellen ESFP-Siegel versehen sind, genießen die Anerkennung durch alle Mitgliedsunternehmen. Das Siegel enthält die Registrierungsnummer der durchführenden Schulungsstätte und signalisiert, dass die Schulung nach der ESFP-Richtlinie durchgeführt wurde.
Der Inhalt des Zertifikats dokumentiert zudem die behandelten Befestigungsuntergründe und Techniken, sodass für Kunden, Betreiber und Kontrollorgane transparent ist, welche Qualifikation die ausführenden Fachkräfte besitzen. Diese Transparenz stärkt nicht nur das Vertrauen, sondern auch die rechtliche Sicherheit aller Beteiligten.
„Nur mit dem ESFP-Siegel ist die gegenseitige Anerkennung der Schulung gewährleistet – das schützt Kunden und qualifizierte Betriebe gleichermaßen.“ – Sladan Tabucic, Vorsitzender des ESFP e.V.
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